Danach möchte sich Martin noch ein schnelles Ladekabel kaufen, und nach einigem Suchen finden wir einen geeigneten Laden. So kommen wir relativ spät aus Zadar heraus, was sich später noch rächen wird. Unterwegs treffen wir eine Familie aus Kanada mit drei Kindern im geschätzten Alter zwischen 9 und 14 Jahren, die auf einer Weltreise sind, aktuell von Frankreich nach Istanbul fahren und von da nach Asien fliegen möchten. Beeindruckend. Inspirierend.
Auch treffen wir einen jungen Radreisenden aus Italien, der sich mit einigen Problemen herumschlägt. Seine Kreditkarte funktioniert aus ungeklärten Gründen nicht, und wegen des Regenwassers ist nun auch sein Handy ausgestiegen. Zum Glück hat er es nicht weit bis nach Hause. Er sollte es morgen Abend auf eine Fähre in Split zurück nach Italien schaffen, meint er. Dann hat Martin einen Platten am Hinterrad und die falschen Schläuche dabei. Zum Glück befindet sich ein Fahrradshop in der Nähe. Dies wäre in Bosnien oder Montenegro wohl nicht der Fall gewesen, jedenfalls nicht auf dem Land. Die Reparatur dauert.
Wir sollten es heute allerdings unbedingt bis nach Murter schaffen, sodass wir morgen hoffentlich die Kornaten-Inseln mit dem Boot besuchen können. Die Touren starten frühmorgens ab einem kleinen Fischerdorf, eine Übernachtung möglichst nahe an Murter ist deshalb unabdingbar. Die letzten Kilometer werden somit stressig. Gar nicht im Sinne von Martin. Doch ich bestehe hartnäckig auf dem Tagesziel Murter. Dies, obwohl ich nicht einmal sicher weiss, ob wir morgen tatsächlich eine Tour finden werden. Ich hatte am Vorabend zwei Anbieter kontaktiert: Einer meinte, er mache zu dieser Jahreszeit keine Touren mehr, und der andere hatte noch nicht geantwortet.