Freunde

Freunde braucht man nicht zu suchen. Sie finden sich.
— Unbekannt

02.10.2024

Nach dem gemeinsamen Essen mit Martin verabschiede ich mich von ihm und wünsche ihm eine gute Weiterreise. Trotz des schlechten Wetters will ich am nächsten Tag allein mit der Fähre zur nächsten Insel "hoppen". Doch dazu müsste ich sehr früh aufstehen und rund eine Stunde zur Fährstation fahren.

Das Wetter ist eher noch schlechter als prognostiziert. Kurz gesagt: Ich schaffe es nicht.

Mein Appartement muss ich dennoch verlassen. Den ganzen Tag versuche ich, Martin zu erreichen – erfolglos.

Ich wusste, dass er in seinem Appartement noch eine Bettseite frei gehabt hätte. Ich gehe auch bei seinem Appartement vorbei – er hatte mir gezeigt, wo es ist – und klopfe an die Tür. Nichts. Als ich um 21 Uhr immer noch nichts von ihm gehört habe, buche ich ein eigenes Appartement beim selben Vermieter wie er.

Und siehe da, ich treffe ihn im Flur wieder. Er hat eine andere Wohnung erhalten, da das WLAN in der bisherigen nicht funktionierte. Jetzt hat er sein Quartier gleich oberhalb von mir. Sein Handy hatte er den ganzen Tag ausgeschaltet, da er heute Geburtstag hat und seine Geburtstage nicht ausstehen kann. Zusammen essen wir Pasta.

Er meint, er könnte sich vorstellen, morgen mit mir bis nach Mali Lošinj im Süden der Insel zu kommen, was mich freut. Mein neuer Plan: Von dort fährt eine Fähre nach Zadar, glücklicherweise genau am morgigen Tag, wenn das Wetter wieder etwas besser sein sollte.

Cres verabschiedet sich von uns am darauffolgenden Tag mit einem Regenbogen.

Bald hört der Nieselregen auf, und die Sonne kommt endlich wieder zum Vorschein. Die Fahrt ist toll. Schön, zu zweit unterwegs zu sein. Wir erreichen die Fähre nach Zadar, wo wir uns voneinander verabschieden werden.

Oder doch nicht? Martin lässt sich von meiner Begeisterung und meinem Enthusiasmus anstecken. Besonders schwärme ich vom Durmitor Nationalpark in Montenegro. Ich bin zwar noch nie dort gewesen, habe aber einen Vortrag mit tollen Bildern darüber gesehen, und auch meine Internetrecherche verspricht absolute Highlights. Er könne sich vorstellen, mit mir bis dahin mitzufahren, meint er am nächsten Morgen spontan im Hostel in Zadar. Gerne, denke und sage ich. Das wird wohl länger als eine Woche dauern. Gesellschaft für ein paar Tage wird mir guttun.

Ich habe gar nicht nach einem Reisebegleiter gesucht. Gefunden habe ich ihn trotzdem.

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