Tanz

Niemand ist in seinem Körper mehr zu Hause als die grossen Tänzer.
— Amélie Nothomb

05.10.2024

Bei der Meeresorgel in Zadar spielen die Wellen die Musik. Die Natur gibt den Takt an. Das ist bei einer Fernradreise ähnlich.

Wetter und Wind sind zwei wichtige Einflussfaktoren bei der Tagesplanung. Sie geben den Rhythmus vor.

Lässt man sie ausser Acht, müht man sich unnötig ab oder es wird sogar gefährlich, insbesondere bei Bergetappen. Doch auch auf den Körper gilt es zu hören und ihm Sorge zu tragen. Er strampelt, wandelt Nahrung in Energie um, damit all die Kilometer und Höhenmeter zurückgelegt werden können. Auch er hat einen Rhythmus. Es ist wie ein Tanz - Körper und Natur. Am besten befinden sie sich im Einklang, im gleichen Takt. Dann ist dieser Tanz geschmeidig.

Wir nutzen den einen Tag, an dem an der Küste von Kroatien kaum Wind herrscht, um möglichst weit nach Süden zu kommen. Für die folgenden Tage ist starker Südwind prognostiziert, was für uns Gegenwind bedeuten würde. Und genau so kommt es dann auch. Vom Gegenwind kriegen wir diesmal dementsprechend jedoch nicht mehr viel ab, da wir an jenem Tag bald schon landeinwärts Richtung Bosnien Herzegowina abdrehen können. Weg von der imposanten Küste mit ihren hübschen Küstendörfchen.

Kurz vor Mostar, hinter der Grenze, bekomme ich Schmerzen im rechten Knie. Ich spüre, dass mein Bein, mein Körper, einen Ruhetag braucht. Für den kommenden Tag ist durchzogenes Wetter angesagt, und in Mostar lässt sich leicht eine Unterkunft für zwei Nächte finden. Martin ist einverstanden. Perfekt.

Körper und Natur sind im gleichen Takt, im Gleichschritt. Sie tanzen. Geschmeidig.

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Martin

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