Und dann, mitten im Nirgendwo, platzt mir ein Schlauch. Langsam häufen sich diese Pannen - es ist nun schon die dritte. Der Schlauchaufsatz ist im Gepäck im Auto meiner Reisegäste, die mir gerade noch kurz vor dem Malheur geschrieben haben, dass sie bereits auf der Fähre nach Peloponnes seien. Hilfe von ihrer Seite ist also nicht möglich. Nach Mesolongi, dem nächstgelegenen Ort mit einem Bikeshop, ist es eine Stunde Fussmarsch. Mir bleibt nichts anderes übrig. Ich habe zwei Wegmöglichkeiten und entscheide mich für die Hauptstrasse - vielleicht nimmt mich ja jemand mit dem Auto nach Mesolongi mit.
Tatsächlich hält nach etwa 20 Minuten ein Auto mit Laderaum fürs Fahrrad und bringt mich bis zum Fahrradmechaniker.
Ich bedanke mich und verabschiede mich bei meinem Retter in der Not, einem ehemaligen Basketballprofi, der mir erzählt, dass er jetzt auf dem Nachhauseweg von der Arbeit sei, um sich selbst für ein paar Stunden auf sein Fahrrad zu schwingen.
Mit geflicktem Fahrrad fällt mir auf, dass mein Helm im Auto des ehemaligen Basketballprofis liegen geblieben ist.
Das darf doch nicht wahr sein!
Das Pech reisst heute einfach nicht ab. Der Fahrradmechaniker kennt zufälligerweise dessen Namen und versucht, ihn über Facebook zu erreichen. Und tatsächlich: Nach einigen Minuten erreicht er ihn gerade noch, kurz bevor dieser mit seinem Fahrrad startet. Er bringt mir den Helm kurzerhand vorbei.
Auch das ist ein freudiges Wiedersehen.
Nach der überraschenderweise kostenlosen Fährfahrt hinüber nach Peloponnes möchte ich ein Foto mit Fahrrad und der spektakulären Brücke im Hintergrund machen.