Neben Übelkeit beklagt sie steigendes Fieber. Irgendwann sind es über 40 Grad. Könnte das Malaria sein? Mit einer Inkubationszeit von mindestens einer Woche wäre es möglich, auch trotz Malaria-Prophylaxe. Dazu kommt Durchfall. Und als wäre dies nicht schon genug, fliegen uns auch noch hunderte Fliegen um die Ohren, die Sofias nächtliches notfallmässiges Geschäft in Zeltnähe gerochen haben. Das fehlende fliessende Wasser erschwert die Situation zusätzlich. An ein Weiterfahren ist heute nicht zu denken, stattdessen fahren wir mit dem Pangolin-Rescue-Bus und Joseph, dem Besitzer der Pangolin-Station, zum nahegelegenen Krankenhaus in Buhoma.
Sofia kann sich kaum noch bewegen, schläft immer wieder ein. Im Krankenhaus darf sie sich auf ein Bett legen, rundherum wird ein Vorhang gezogen. Bald darauf kommt ein Arzt zum Bett. Dann noch einer. Und noch einer. Plötzlich ist der Raum proppenvoll mit Oberarzt, einem weiteren Arzt, drei "Mzungu" Ärzten in Ausbildung und 10 Krankenschwestern, teilweise auch in Ausbildung. Ich halte ihr die Hand, fülle Papiere aus und beantworte Fragen.
Stolz erzählt uns der Oberarzt die Geschichte dieses Krankenhauses, nennt Patientenzahlen, Anzahl Auszubildende und weitere Details. Wieso erzählt er uns das alles? Für Sofia muss sich das wohl wie eine Halluzination anfühlen. Ich bin mir langsam auch nicht mehr sicher, ob ich meinen Sinnen trauen kann. Als nächstes fragt er die auszubildenden Ärzte, was ihre Vermutungen sind und was sie nun machen würden. Dies alles vor uns. Dann verschwinden sie.
Sofia hat panische Angst vor Spritzen. Doch sie brauchen ihr Blut zur Analyse. Ich versuche sie abzulenken. Da die Dame in Ausbildung das Blutgefäss nicht richtig trifft, muss mehrmals gepikst werden.