Ich wache um 1 Uhr ein erstes Mal auf. Dringendst muss ich ein grosses Geschäft erledigen. Oder besser gesagt ein ziemlich flüssiges. Das heisst: So rasch wie möglich aus dem Schlafsack, sofort die grüne Trainerhose anziehen, raus in die sehr kalte, dunkle Nacht und irgendwohin rennen, wo ich etwas abseits der Zelte bin.
Wieder hinlegen kann ich mich nicht für allzu lange Zeit. Zelten, Kälte und Durchfall, eine ziemlich giftige Kombination. Sch...on noch anstrengend. Beim dritten "Toilettengang" rennt auch Martin gleichzeitig aus dem Zelt und hinter einen Busch. Hat es ihn also auch erwischt. Bei ihm ist es allerdings erst das zweite Mal, wie er mir zuruft. Dabei blieb es bei ihm auch. "Alle guten Dinge sind drei", denke ich mir und bin optimistisch, dass dies mein letztes Mal war.
Denkste! Ist ja auch kein gutes Ding. Ganze sechs Mal in dieser Nacht dasselbe in grün, respektive braun. Jedes Mal renne ich in höchster Eile um die Büsche! Alle schlechten Dinge sind also offenbar zwei mal drei. Der Grund ist am nächsten Morgen schnell gefunden: Da sie uns in einem Restaurant in Mostar Leitungswasser gegeben haben, ohne, dass dies bei uns Probleme verursacht hätte, dachten wir, dass uns auch das Leitungswasser des Hostels genehm ist. Da waren wir offenbar ziemlich grün hinter den Ohren.
Erholsam war die Nacht jedenfalls nicht. Dafür werden wir mit einem tollen Sonnenaufgang inklusive Nebel etwas entschädigt.