Unten angekommen, fällt mir ein Haus auf, umgeben von Knochen und Steinen. Ich stoppe, um ein paar Fotos und Videos zu machen. "Das ist ein Freilichtmuseum und kostet einen Euro fürs Fotografieren", höre ich eine Stimme hinter mir sagen. Die Stimme gehört dem Besitzer und Künstler dieses Ortes. Ich stelle fest, dass ich noch gar keine Euros habe. Doch ich darf das "Eintrittsgeld" mit einem Schweizer Franken bezahlen und komme mit ihm ins Gespräch. Ein Original. Die Knochen sammelt er im Wald von verwesten Tieren. Steine, Schwemmholz und was die Natur sonst noch hergibt, hat er alles selbst gesammelt und teilweise bemalt. Lorenz Kuntner, oder "Der mit dem Windhauch spricht", wie er auch genannt wird, hat zu allem einen Spruch oder eine Weisheit auf Lager. Er hat ein Buch mit eigenen Gedichten veröffentlicht. Die Natur ist seine Lehrerin, Kraftquelle und Inspiration. Wahrscheinlich spricht er wirklich auch mit dem Wind. Was er wann macht, sagt ihm sein Gefühl – es leitet ihn immer und überall. Auf das eigene Gefühl hören und ihm folgen, etwas, das viele Menschen in der schnelllebigen heutigen Welt, abgelenkt durch die digitale Welt in jeder freien Minute, völlig verlernt haben, denke ich. Und etwas, das ich für meine Reise als elementar sehe.