Das Sternenmeer über mir. Ein letztes Mal erlebe ich den Zauber einer Zeltnacht in der saudischen Wüste.
Die Teigwaren, die ich heute Abend noch herunterschlinge sind allerdings nicht mehr so zauberhaft. Erst im Nachhinein realisiere ich, dass sie schon ganze vier Tage im Tupperware in meiner Tasche Wärme abbekommen haben. Das Essensmanagement auf einer solchen Reise ist gar nicht so einfach, insbesondere wenn es immer wieder zu unvorhergesehenen Einladungen und Planänderungen kommt. Alles was olfaktorisch noch einigermassen essbar erscheint, esse ich noch, da ich nur sehr ungern Nahrungsmittel wegwerfe. Die Teigwaren sind allerdings auch für meine Nase schon sehr an der Grenze. Doch es spielen auch die Faktoren mit, dass die Brot-Ei-Rolle von meinem Bekannten alleine einfach nicht ausreicht und ich bei der bereits eingesetzten Dunkelheit so gar keine Lust verspüre noch aus dem Zelt zu gehen und zu kochen.
Am nächsten Tag ist die Stadt Hail Ziel.
Ein Autofahrer hält an, ich komme mit ihm ins Gespräch. Nein, ich brauche aktuell nichts, habe keinen Wunsch, teile ich ihm auf Nachfrage mit. Dies hindert ihn aber nicht daran, mir beim Tankstellenshop etwas weiter die Strasse, als er mich zufällig wieder sieht, zwei volle Plastiksäcke mit Getränken und Essen sowie Bargeld zu überreichen. Ja, sogar Bargeld, umgerechnet rund 12 Franken. Ich bin so perplex, dass ich gar nicht ablehnen kann. Der Zauber dieser positiven Überraschung wirkt.